Meran 2025 – Programm

Die Welt verändert sich, und Meran muss seine Starre überwinden, um auf die Herausforderungen der Zukunft angemessen reagieren zu können. In einer Welt, die sich
immer mehr durch fehlende Solidarität auszeichnet, braucht es die Linke. Wir wollen hier und jetzt politisch handeln und uns für mehr Solidarität und mehr Nachhaltigkeit in unserer Stadt und der Welt einsetzen. Die Zeit wird knapp, denn wir haben nur diesen einen Planeten! Statt nach Frieden und einer besseren Zukunft für alle zu streben, arbeiten die Kriegstreiber auf Hochtouren.


Wir wollen uns besonders in jenen Bereichen engagieren, die aktueller denn je sind: der Schutz unserer Umwelt und des Klimas, eine gerechte und solidarische Gesellschaft, die Pflege des sozialen Gefüges in der Stadt. Wir wollen eine Verwaltung, die im Dienste aller Bürgerinnen und Bürger steht.


Mit unseren Werten wollen wir auf Gemeindeebene aktiv sein, aber auch den globalen Kontext im Blick behalten. Unsere Stadt ist ein beliebtes Reiseziel, der Tourismus schafft viele Arbeitsplätze und gute Einnahmen für Gewerbetreibende und Handwerker. Doch das kontinuierliche Wachstum hat seinen Preis. Hohe Mieten, verstopfte Straßen und ein enormer Verbrauch von Ressourcen sind die Kehrseite der Medaille. Eine Stadt, die nicht angemessen auf Veränderungen reagiert, die Bedürfnisse großer Teile der Bevölkerung nicht berücksichtigt und keine alternative Optionen bietet, kann nicht inklusiv sein. Wirtschaftliche Sorgen und Zukunftsängste beschäftigen unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger. Eine offene Stadt, die abends belebt ist, garantiert auch mehr Sicherheit.


Wir wollen unseren Kindern und Enkelkindern eine Stadt hinterlassen, die einen angemessenen Lebensstandard garantiert, die Nutzung des öffentlichen Raumes und eine
Welt, in der niemand Angst vor der Zukunft haben braucht.
Das erfordert Mut und Ausdauer, nicht nur bei großen Projekten, sondern auch für die unzähligen kleineren Vorhaben – die Voraussetzung für mehr Lebensqualität.


Wir werden die notwendige Energie finden, um unsere Zukunft zu sichern.

Die nachhaltige Stadt

Wir wollen, dass Meran eine Vorzeigestadt in Sachen Klimaschutz wird. Dazu streben wir an, die Formen der Mobilität entscheidend zu verändern. Dies ist durch umweltfreundlichere Verkehrsmittel möglich. Wir streben auch an, den Energieverbrauch zu senken, auf erneuerbare Energien zu setzen, Abfälle zu reduzieren und zu recyceln, die Grünflächen zu schützen und zu vergrößern und möglichst auf den Einsatz von Pestiziden zu verzichten. Wir
wollen für alle städtischen Gesundheits- und Bildungseinrichtungen die Zubereitung von weitgehend bioregionalen Mahlzeiten sowie ein Haus-zu-Haus-Abfallsammelsystem für Nassmüll im gesamten Gemeindegebiet.

Außerdem muss unbedingt ein System der Abfallvermeidung eingeführt werden, das zugleich die Wiederverwendung und den
Austausch fördert.

Die solidarische Stadt

Wir setzen uns sowohl für eine ökologische als auch für eine soziale Wende in unserer Stadt ein. Meran muss eine Stadt für alle sein, ihre Bewohnerinnen und Bewohner sollen die
Möglichkeit haben, sich unabhängig von ihrem Alter, ihrer individuellen Fähigkeiten, ihrer sozialen oder ethnischen Zugehörigkeit an der Gestaltung ihres Lebensraumes zu beteiligen.


Das zunehmende Altern der Bevölkerung, die Altersarmut, die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf, die unbezahlbaren Mietpreise trotz zahlreicher leerstehenden Wohnungen,
bedürfen einer effizienten Lösung. Die Folgen der Zuwanderung von Menschen nach Meran muss thematisiert werden, die Maßnahmen inklusiv sein. Die Stadt muss eine offene bleiben
und öffentliche Räume zur Verfügung stellen, und dadurch die Begegnung aller ihrer Mitglieder und aller Generationen ermöglichen und fördern.

Die innovative Stadt

Die Zukunft der Stadt darf nicht nur vom Tourismus abhängig sein. Nur über eine angemessene Zusammenarbeit zwischen Betrieben und Dienstleistern wird eine autonome Gestaltung der Wirtschaft und attraktive und nachhaltige Arbeitsstellen, auch in
Krisenzeiten, ermöglichen. Aus diesen Gründen möchten wir das Kasernenareal so gestalten, dass darin Möglichkeiten wirtschaftlicher Nutzung entstehen, auch durch innovative Formen des Recyclings und Upcyclings. Dadurch sollen Menschen mit verschiedensten Kompetenzen und neue Talente eine Begegnungsstätte finden, die zukunftsfähige Projekte unterstützen.

Auch im Konsum digitaler Medien müssen neue Wege beschritten werden, etwa durch gemeinschaftliche Strategien, die sowohl den jungen Generationen als auch den Eltern und
Erziehungsberechtigten jene Instrumente liefern, um den Herausforderungen des technologischen Wandels und des frühen und exzessiven Medienkonsums gewachsen zu sein.

Die weltoffene Stadt

Meran muss eine bunte und weltoffene Stadt bleiben. Dabei spielen kulturelle Angebote und Bildung eine zentrale Rolle. Für Diskriminierung, Rassismus und Gewalt darf keinerlei Platz
und Akzeptanz sein. Wir müssen unsere Bildungseinrichtungen angemessen unterstützen sowie zweisprachige Kindergärten und Schulen ermöglichen. Auch bedarf es weiterer kultureller und subkultureller Initiativen, frei zugängliche öffentliche Räume und Plätze.


Gemeinsam engagieren wir uns für eine offene Stadt, die Generationen und Menschengruppen zueinander führt.

Die nachhaltige Stadt

Unser Ziel, aus Meran eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadt zu machen, möchten wir durch folgende Maßnahmen erreichen:

  • Zweigleisige Bahntrasse nach Bozen, mit Fahrten im 15minütigen Takt in den Stoßzeiten und Haltestelle in Sinich;
  • Ausweitung des Fahrradwegenetzes;
  • Mobilitätszentrum und Parkplatz für Pendler und Touristen am Bahnhof;
  • Einführung einer neuen zirkulären Buslinie, die mit elektrischen Bussen den Bahnhof mit der Galileistraße und dem Krankenhaus verbindet
  • Kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im städtischen Raum
  • Recyclinghof in der Stadt und Tür-zu-Tür-Sammlung biologischer Abfälle;
  • Verzicht von Plastik und Einwegprodukte in allen öffentlichen Institutionen und an Veranstaltungen;
  • Fotovoltaik auf allen öffentlichen Gebäuden;
  • Verbesserung der energetischen Dämmung in allen gemeindeeigenen Gebäuden;
  • Förderung aller Vorhaben zur energetischen Sanierung der Gebäude und der Installation von Fotovoltaikanlagen durch eine technische Unterstützung von Seiten der Gemeinde und einer schlankeren Genehmigungsprozedur;
  • Potenzierung des Fernwärmenetzes und Anpassung der Anlagen an erneuerbare Energien;
  • Öffnung des Polo-Platzes am oberen Pferdrennplatz für die Bürgerinnen und Bürger und Schaffung eines städtischen Parks für Fußgänger und Radfahrer und Schaffung von weiteren Sportstätten (Kleinfeldfußball, Beach-Volley …), Schrebergärten und Pflanzung von großstämmigen Bäumen.
  • Wiedereröffnung des Schlehdorfweges und Verbindung zur Tappeiner Promenade;
  • Beibehaltung von Durchgängen für Fußgänger und Fußgängerinnen, die besonders bei neuen Bauprojekten eliminiert werden;
  • Förderung der biologischen Landwirtschaft auf Gemeindegebiet; mittelfristig soll sich Meran in eine Bio-Gemeinde bzw. Bio-Region entwickeln (vergleichbar mit der Val Poschiavo)
  • In allen sanitären und Bildungsinstitutionen der Gemeinde sollen möglichst biologische und regionale („chilometro zero“) Lebensmittel angeboten bzw. verarbeitet, um so eine Zirkularwirtschaft zu fördern;
  • Die Gründung von Nachbarschaftsläden ion den Stadtvierteln sollen unterstützt werden, um eine Preisdämmung zu fördern und um das Ausufern der großen Ketten und eine Entvölkerung der Stadt zu vermeiden.

Die solidarische Stadt

Unser Ziel, aus Meran eine sozial gerechte Stadt zu machen, möchten wir durch folgende Maßnahmen erreichen:

  • Neubau von gemeindeeigenen Wohnungen für Seniorinnen und Senioren und für junge Menschen und Familien;
  • Steuerbegünstigungen für Eigentümer, die leere Wohnungen vermieten;
  • Maßnahmen, welche die touristische Nutzung von Wohnungen eindämmen (z.B. b&b);
  • Förderung alternativer Wohnformen (generationenübergreifendes Wohnen);
  • Schaffung eines Bürgerschalters zur Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger bei der Wohnungssuche und bei der Mietersuche;
  • Erweiterung des begleitenden und geschützten Wohnens;
  • Erweiterung des Betreuungsangebotes bei der häuslichen Begleitung von Seniorinnen und Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung;
  • Erweiterung des ganztägigen Kindergarten- und Schulangebotes und Potenzierung des Sommerangebotes für Kinder und Jugendliche;
  • Schaffung eines Bildungs- und Inklusionszentrums für Migrantinnen und Migranten sowie Personen mit geringem Bildungsgrad;
  • Finanzielle Unterstützung und Initiierung eines Ausbildungszentrums und Arbeitsförderungszentrums in einer afrikanischen Stadt;
  • Förderung des fairen Handels durch Ankauf entsprechenden Produkte für die gemeindeeigenen Institutionen;
  • Abbau aller architektonischen Barrieren in den gemeindeeigenen Gebäuden und Beachtung der Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigung in der Mobilität.

Die innovative Stadt

Mit den folgenden Programmpunkten wollen wir dazu beitragen, dass sich Meran auch wirtschaftlich
weiterentwickelt und für zukünftige Herausforderungen gewappnet ist.

  • Bau eines Null-Energie-Wohnviertels mit überwiegend Mietwohnungen auf dem Kasernengelände
  • Bereitstellung eines Teils des Kasernengeländes als Produktionsstätte für nachhaltige Unternehmen (Werkstätten für Verwertung und Wiederverwendung, um neue Talente und Fähigkeiten zusammenzuführen)
  • Förderung der Ansiedlung geeigneter Unternehmen (Lebensmittel, Elektronik, Telekommunikation,…) zur Schaffung von Arbeitsplätzen für die Bewohner des neuen Stadtteils
  • Errichtung eines Bereichs mit eigener orschungseinrichtung, der als Gründerzentrum dient (nach dem Vorbild von NOI-Tech)
  • Kostenloses Internet auf allen Straßen und Plätzen der Stadt und in den öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Einrichtung eines Online-Schalters für die Terminvergabe in den Gemeindeämtern, um Wartezeiten zu verkürzen und den Personaleinsatz zu optimieren
  • Umsetzung des Logistik-Konzepts, wonach die Verteilung von Gütern im gesamten Stadtgebiet durch Elektrofahrzeuge erfolgt
  • Unterstützung der jüngeren Generationen und der Eltern beim Umgang mit den technologischen Herausforderungen und der übermäßigen und verfrühten Nutzung elektronischer Geräte durch kommunale Digitalpakete.

Die weltoffene Stadt

Mit der Umsetzung der folgenden Punkte unseres Programms wollen wir dazu beitragen, dass Meran zu einer kulturell vielfältigeren und weltoffeneren Stadt wird.

  • Schaffung von zwei- und dreisprachigen Kindergärten und Schulen mit spielerischen Sprachlernprojekten, inklusive Fremdsprachen
  • Ansiedlung einer Fakultät der Universität Bozen, wobei insbesondere für die Fakultät für Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ideale Voraussetzungen bestehen (Botanischer Garten, Kapuzinergarten, Laimburg-Montefranco, Zipperle, Dr. Schär …)
  • Einrichtung einer Außenstelle der Fakultät für Pädagogik der Universität Bozen, um einen Teil der Lehrausbildung nach Meran zu holen
  • Förderung von Kulturvereinen und Bildungseinrichtungen allgemein
  • Schaffung von Gemeinschaftsbereichen zusammen mit neuen Bürgern der Stadt
  • Einführung eines alternativen Kulturpreises zur Förderung junger Künstler und als Ergänzung zum Lyrikpreis
  • Förderung von Projekten, die insbesondere junge Menschen zum Erlernen mehrerer Fremdsprachen motivieren, z.B. die Teilnahme am Projekt „Multlingva akcelilo“
  • Kontaktaufnahme mit Städten im Osten (Russland, China, …) und im Süden (Afrika), um weltweit neue Städtepartnerschaften zu knüpfen

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